Soziotherapie

Leiterin des Dienstes:Antonio Caggioni

Übersicht

Der Soziotherapeutische Dienst ist Teil des Rehabilitationsangebots der Santa Croce Klinik. Es ist ein kostenloser Service, für den keine ärztliche Überweisung erforderlich ist. Die vorgeschlagenen Rehabilitationsmaßnahmen werden in einem Wochenprogramm festgehalten. Es ist von Dienstag bis Samstag.

Ziele

Der Dienst Soziotherapie hat folgende Ziele:

  • Gelegenheiten mit resozialisierendem Charakter bieten, um Beziehungsstrategien zu erwerben und zu erproben
  • Informelle Möglichkeiten zur kognitiven Stimulation bieten
  • Ein vermittelter Raum für Diskussionen und Austausch über den Betreuungspfad sein
  • Einen kreativen und ausdrucksstarken Raum in der Klinik zu schaffen

Ziel des Dienstes ist es, dass die Patienten diese Werkzeuge, Techniken und Beziehungsmethoden verinnerlichen und sowohl während ihres Klinikaufenthalts als auch zu Hause anwenden können. Diese Aktivitäten begünstigen also den Weg der Rehabilitation.

Umwelt

Das Umfeld im soziotherapeutischen Dienst muss Beziehungsaspekte fördern und Ausdrucksmöglichkeiten garantieren.

Raum
Das Setting und die Tischanordnung variieren je nach vorgeschlagener Aktivität, so dass dies die Teilnahme an den Aktivitäten fördert. Der Raum darf nicht mit visuellen Reizen überladen erscheinen, um den Ausdrucksbereich zu erleichtern, er muss ein Raum sein, der gefüllt und „erschaffen“ wird.

Geräuschkulisse

Im Rahmen des umfassenderen Konzepts der Umwelt identifizieren wir auch die Klangumgebung. Die Dienstleistungsnutzer/innen werden gebeten, störende Töne oder Geräusche zu vermeiden und keine persönlichen Audiowiedergabegeräte zu benutzen. Genauso wie jede Aktivität eine besondere Raumgestaltung erfordert, hat auch jede Aktivität eine besondere Klangumgebung. In den Momenten, die frei von strukturierten Aktivitäten sind, werden Hintergrundlieder aus dem klassischen Repertoire oder Geräusche und Klänge aus der Natur gespielt.

Strukturierung der Aktivitäten

Die geplanten Aktivitäten werden mit dem Betreiber abgesprochen, der eine aktive Beteiligung sowohl bei den Vorschlägen als auch bei der Durchführung der Aktivitäten begrüßt und fördert. Zur Strukturierung der Aktivitäten enthält das Wochenprogramm einen Moment der Gruppendiskussion, in dem die vorgeschlagenen Aktivitäten vereinbart werden.
Während dieser Zeit des Austauschs wird die Diskussion über die Ziele der vorgeschlagenen Aktivitäten und die Ziele des Dienstes gefördert.
Es liegt in der Verantwortung des Betreibers, die Aktivitäten so zu gestalten, dass sie ein rehabilitatives Potenzial haben und zugänglich sind.
Es werden monatliche Themen vorgeschlagen, die als Leitfaden für alle Aktivitäten dienen und zu Diskussionen und Dialogen anregen sollen.

Gemütliche Momente

Während des Tages gibt es zwei Momente, in denen den Nutzern Kaffee zur Verfügung gestellt wird, da dies ein wichtiger Moment der Geselligkeit und des Gruppenzusammenhalts ist. Die aktive Teilnahme der Anwesenden an der Vorbereitung und am Austausch wird gefördert.
Von den Nutzerinnen und Nutzern wird auch ein Engagement bei der Gestaltung und Pflege des Materials als Anreiz für die Pflege ihrer Lebensräume verlangt.

  • Aktivitäten programmieren

    General Assembly DSM Trieste – F.Basaglia – 1977 – Photo of G.B. Gardin

    Übersicht

    Die Planungsgruppe ist ein wöchentliches Treffen, bei dem die Nutzer die Möglichkeit haben, sich zu äußern und in einen Dialog einzutreten, Vorschläge zu machen und Ratschläge zu erteilen, um gemeinsam mit dem Betreiber das Angebot an Aktivitäten und Diensten im Rahmen der Soziotherapie auszubauen. Aus diesen Treffen entstehen dann Projekte, Aktivitäten und Diskussionen über den Sinn der vorgeschlagenen Aktivitäten.

    Ziele

    Das Hauptziel der Planungsgruppe ist es, die Mitarbeit der Nutzer/innen bei der Strukturierung der wöchentlichen Aktivitäten zu erleichtern. Dies fördert auch die Teilnahme während der Woche, da es die Nutzer/innen persönlich einbezieht.

    In der Planungsgruppe werden die internen Regeln ausgetauscht, die ein friedliches Zusammenleben ermöglichen und den Ablauf der Aktivitäten erleichtern. Außerdem werden kritische Fragen, die während der Woche auftauchen, besprochen und es wird sichergestellt, dass es einen Raum gibt, in dem sie besprochen und gelöst werden können.

    Spezifikationen

    Die Planungsgruppe wird an einem Samstag durchgeführt, um die Teilnahme möglichst vieler Menschen zu ermöglichen, da sich die Aktivität nicht mit anderen geplanten Aktivitäten überschneidet.

  • Fotografie-Workshop

    Us and others – Painting workshop – Sociotherapy Clinica Santa Croce

    Übersicht

    Der Fotografie-Workshop besteht aus einem kollektiven Schaffensprozess, bei dem fotografische Techniken eingesetzt werden.

    Ziele

    Der Fotografie-Workshop zielt darauf ab, die folgenden Bereiche zu fördern

    • Kurz- und mittelfristige Planung
    • Zwischenmenschliche Zusammenarbeit in einer Gruppe Die Aktivität hat einen expressiven und resozialisierenden Charakter.

    Spezifikationen

    Der Fotoworkshop findet wöchentlich statt und besteht aus einem 1,5-stündigen Treffen. Für jedes Treffen wird ein Thema vorgeschlagen, um die Erstellung einer visuellen fotografischen Arbeit anzuregen.
    Die Verwendung einer Kamera zum Fotografieren der Aktivitäten, die während der Woche angeboten werden, ist ebenfalls erwünscht.

    Materialien und Techniken

    Der Fotowerkstatt steht eine Spiegelreflexkamera zur Verfügung, und die Auswahl und Bearbeitung der Fotos erfolgt mit dem Computer, der dem Dienst zur Verfügung steht.
    Es werden Foto- und Videobearbeitungstechniken eingesetzt.

  • Aktivitäten jonglieren

    R. Forgione – Meeting outside the city

    Übersicht

    Das Jonglieren, die Kunst, Gegenstände in die Luft zu werfen und mit Geschicklichkeit zu jonglieren, begleitet die Menschheitsgeschichte in ihrer Einfachheit schon seit den alten Ägyptern. Sie wurde auf den Plätzen und Straßen geboren, wo der Jongleur nach einer fließenden Geste sucht, mit der er seine Zuschauer in Erstaunen versetzen kann – eine Flüssigkeit, die jahrelange Übung und künstlerische Forschung erfordert. Und genau dank dieser Forschung hat sich das Jonglieren differenziert und bietet uns jene Disziplinen, durch die es zu einem vielfältigen und möglichen Ausdrucksraum geworden ist, in dem wir zu uns selbst in Beziehung treten können und der zu einer Möglichkeit wird, mit anderen in Beziehung zu treten.

    Jonglieren kann als Rehabilitationstechnik eingesetzt werden, weil es die ständige Interaktion zwischen Geist und Körper ausnutzt. Bei Jonglierübungen können wir unser Ziel der Geschicklichkeit nur dann erreichen, wenn wir uns auf den anderen beziehen: Unsere Aufmerksamkeit und Konzentration müssen notwendigerweise die des anderen ergänzen, und zwar in einer Dimension des engen körperlichen Kontakts und des Gleichgewichts; und das Ziel ist unmittelbar und eindeutig: Es ist, „geschickt“ zu werden.

    Aber was ist es, das es den Schlägern und Bällen ermöglicht, sich zu drehen und ihr Bestes zu geben? Es ist unser Körper, der mit seinen natürlichen Gaben der Koordination, des Gleichgewichts und des Zuhörens auf sich selbst und andere, zum wichtigsten Instrument wird. Und genau deshalb muss unser Körper sich selbst „fühlen“ und „kennen“, er muss sich selbst erfahren und kennen, um spielen zu können und zu spielen.

    Ziele

    Jonglieren ist eine uralte Kunst, die große Geschicklichkeit und Können erfordert, aber es ist auch eine Gelegenheit zu überprüfen, wie und in welchem Ausmaß diese Fähigkeiten, die das Selbstwertgefühl und die „Präsenz“ wiederherstellen, besser wachsen und sich entwickeln können, wenn man sie in eine Beziehung zu sich selbst und seinem Körper, zu den anderen und zur Gruppe stellt.

    Die Ziele dieses Kurses sind daher

    • Förderung der Beziehungsfähigkeit durch Gruppenexperimente, Zusammenarbeit und Nachahmung
    • Gelegenheiten zum Experimentieren mit persönlicher mittel- und langfristiger Planung zu bieten, um zu einer finalistischeren Vision des eigenen Selbst zu gelangen
    • Sie fördern ein größeres Bewusstsein für den eigenen Körper und seine Bewegungen, was den Teilnehmenden auch helfen kann, besser mit anderen in Beziehung zu treten.
    • Förderung der Fähigkeit, Frustration zu verarbeiten
    • An den eigenen Fähigkeiten und dem Selbstwertgefühl arbeiten
    • Steigerung der Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit
    • Ein neues Ausdrucksmittel zur Verfügung stellen

    Spezifikationen

    Die Jonglieraktivitäten werden wöchentlich angeboten, wobei die Treffen je nach Altersgruppe zwischen 30 und 45 Minuten dauern.

  • Origami Workshop

    Übersicht

    Die Origami-Aktivität bietet parallel zum kreativen Aspekt die Möglichkeit, sich auf die kognitive Stimulation zu konzentrieren.
    Das Erlernen einer Reihe von aufeinanderfolgenden Handlungen nach Anweisungen, die der/die Ausführende auswendig lernen und in die Praxis umsetzen muss, ermöglicht eine wichtige kognitive Übung und Stärkung.

    Ziele

    Der Origami workshop zielt darauf ab, die folgenden Bereiche zu fördern

    • Anhaltende Aufmerksamkeit
    • Arbeitsgedächtnis
    • Visuell-räumliche Fähigkeiten und Fähigkeiten zur Verwaltung visueller Informationen (mentale Rotation)

    Die Aktivität hat einen kognitiv stimulierenden und resozialisierenden Charakter.

    Spezifikationen

    Die Origami-Aktivität findet wöchentlich statt und umfasst ein 1-stündiges Treffen
    Die Teilnehmer werden gebeten, den Anweisungen zu folgen, die mit Hilfe von bebilderten Bögen oder Lehrvideos gegeben werden können. Danach können sie aufgefordert werden, das Gelernte noch einmal auszuführen, ohne dass sie die Anweisungen nachschlagen können oder nur teilweise.
    Der Gruppenkontext fördert die zwischenmenschliche Zusammenarbeit bei der Realisierung der Artefakte.

    Materialien und Techniken

    Das für die Aktivität verwendete Material

    • Laptop-Computer zum Abspielen von Videos mit Anleitungen
    • Bücher und Karten mit Anleitungen
    • Verbrauchbares Papiermaterial
  • Filmgruppe

    K. D. Matthiesen – Locarno Film Festival official poster part. – 2021

    Übersicht

    Die Filmgruppe ist eine wöchentlich stattfindende Aktivität, bei der sich die Gruppe einen Film ansieht. Die Nutzer/innen werden in die Auswahl des Films einbezogen und am Ende gibt es einen Moment des Austauschs

    Ziele

    Im Folgenden findest du die spezifischen Ziele für die einzelnen Momente der Aktivität:

    Die Auswahl des Films

    • Entwicklung von Dialog- und Diskussionsfähigkeiten
    • Die Fähigkeit entwickeln, mit Frustration umzugehen

    Beobachte

    • Entwicklung der Fähigkeit zu anhaltender Aufmerksamkeit
    • Entwicklung der Fähigkeit, Verhalten und Umgangsformen zu pflegen, die dem Kontext

    Vergleich am Ende des Films

    • Mnemotechnische und expositorische Fähigkeiten
    • Die Fähigkeit, erzählerische Aspekte und Themen zu analysieren, die während der Betrachtung auftauchen

    Spezifikationen

    Die Besichtigung erfolgt im Soziotherapie-Raum über den vorhandenen Fernseher. Während des Betrachtens können je nach den besonderen Bedürfnissen des Einzelnen gleichzeitig Aktivitäten durchgeführt werden, um die anhaltende Aufmerksamkeit zu fördern. Bei der Auswahl der Filme werden Titel bevorzugt, die:

    • Keine Redundanz bei psychiatrischen Themen schaffen
    • eine Dauer von nicht mehr als 100 Minuten haben
    • Konzentriere dich nicht auf gewalttätige oder aggressive Themen.
  • Gehirntraining

    Anni Albers – Orchestra III, Portfolio: Connections, 1983

    Übersicht

    Das kognitive Training wird Patienten angeboten, die Interventionen zur Aufrechterhaltung ihrer kognitiven Fähigkeiten benötigen. Es ist Teil des Tätigkeitsprogramms des soziotherapeutischen Dienstes, um informelle Interventionsmöglichkeiten für bestimmte Funktionen zu bieten.

    Ziele

    Das kognitive Training zielt darauf ab, die folgenden Bereiche zu stimulieren:

    • Anhaltende Aufmerksamkeit
    • Arbeitsgedächtnis
    • Problemlösungsfähigkeit
    • Dynamik der Zusammenarbeit in Gruppe

    Spezifikationen

    Das kognitive Training findet wöchentlich statt und besteht aus einer 30-minütigen Sitzung.
    Den Teilnehmern werden auf einen Bildschirm projizierte Aufgaben vorgelegt, die sie einzeln oder in Gruppen lösen sollen.
    Die Interaktion in der Gruppe wird bevorzugt, um Strategien zur Lösung der Aufgaben in Zusammenarbeit mit allen Teilnehmern zu finden.
    Der direkte Einsatz von PCs durch die Teilnehmer ist nicht vorgesehen.

    Materialien und Techniken

    Für die Aktivität verwendetes Material

    • Laptop mit angeschlossenem externen Bildschirm
    • Computerübungen zum kognitiven Training